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Luftfilter war undicht und das Vlies mit Klebeband rundum befestigt

Verfasst: Mi 11. Nov 2015, 22:02
von Raubritterchen
Hallo Zusammen,

ich habe mir eine alte XT 600 2KF zugelegt mit 55000km Laufleistung.....(vor 25 Jahren hatte ich mal eine 43F mit 12 000 km Leistung....die ich dann verkauft hatte...schluchz).
Jetzt bin ich dabei, das neu gekauft alte Teil wieder langsam fit zu machen.
Die Maschine sprang gut an, aber nach dem Warmlaufen konnte man nicht über 2500 Touren ohne Zündaussetzer hochziehen.
Also habe ich als Erstes: Alten Srit (ca. 6 Monate) abgelassen, neues Super 98 5L reingefüllt, kurz getestet, ob Sprit aus dem Tank sauber durchlief, die Zündkerze ausgeschraubt und gegen neue gewechselt. Bild der alten Kerze: Verrußt aber nicht ölig.
Dann habe ich den Luftfilter ausgebaut: Resultat: Das Teil war mit Vlies umhüllt, welches diletantisch mit Klebeband in der Mitte breit abgeklebt war (= weniger Luftdurchsatz und mehr Unterdruck, zusätzlich fehlte die Dichtung auf dem Filter sodaß schmutzige Luft (vor allem durch den verringerten Filterquerschnit durch das Abkleben vhervorgerufenen Unterdruck) wohl vermehrt eingesogen werden konnte. Fazit: Ich konnte schmutzige Feinteilchen im Plastikgehäuse hinter dem Luftfilter (normalerweise der saubere Raum) herauswischen. Jetzt habe ich das Filter mit einem neuen werksmäßig ölgetränkten Schaumstoff-Vließ-Manschette umhüllt und oben noch einen geschnittenen Schaumstoff-Donut angeklebt um das Filter abzudichten.
Meine Frage, wenn da jemand Bescheid weiß: :) Ist damit zu rechnen, daß der Vergaser sowieso schon durch die schmutzige Luft total verdreckt ist und zwecks Reinigung ausgebaut werden sollte ? Der Vergaser wurde wohl vom Vorbesitzer vor 250 km.....durch eine Werkstatt gereinigt und Fehlersuch betrieben...., wobei auch die Membran erneuert wurde....ich frage mich an dieser Stelle, warum die Jungs sich nicht mal diese Schrott-Luftfilter-Konstruktion angeschaut haben.....schließlich hat die ganze Aktion den Vorbesitzer hunderte Euros gekostet.

Ich bin hier neu....werde aber gewiss auch meine Beiträge leisten und würde mich auf Eure Antwort(en) sehr freuen !

RE: Luftfilter war undicht und das Vlies mit Klebeband rundum befestigt

Verfasst: Mi 11. Nov 2015, 22:13
von stritzi
...frag nicht lange und schau dir den Vergaser an, wenn das fusselige Zeug schon im "Reinraum" hinterm Filter ist, dann ist es auch weiter rein gegangen...wahrscheinlich schaut er eh so aus, wie in der Abbildung...auf jeden Fall reinigen...



evtl. kann das Verhalten ja auch mit der Elektrik zusammenhängen, wie du mit der Suchfunktion rausfinden wirst, aber in den allermeisten Fällen ist es der Ansaugtrakt...den Luftfilter hast du schon neu gegeben, jetzt schau dir auch noch die Ansaugstutzen am Einlass zum Zylinder an...wenn die so aussehen wie am Bild, dann neue drauf... Aber Vorsicht, auf den ersten Blick scheinen sie oft noch ok zu sein, der Gummi ist aber schon lose...Nebenluft!




Ansauggummis am Luftfilterkasten sind eh fest drin?





-- Anhänge --
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RE: Luftfilter war undicht und das Vlies mit Klebeband rundum befestigt

Verfasst: Do 12. Nov 2015, 01:01
von Raubritterchen
Hallo Stritzi,

besten Dank für Deine schnelle Antwort, ich werde genau das machen und Rapport geben, woran es nun lag. Hoffe, ich kriege das wieder so zusammen, Anleitung habe ich als Handbuch ja hier.
Der Vergaser wurde ja angeblich vor nur 250 km voll gereinigt etc. . Inzwischen habe ich so meine Zweifel, ob diese Rechnung denn so sein kann, wenn die sich noch nicht mal den Luftfilter angeschaut haben. Das ist mir ein Rätsel. Ich kann Dir ja mal die Rechnungen zeigen....
Melde mich dazu bald wieder ! VG Raubritterc.

RE: Luftfilter war undicht und das Vlies mit Klebeband rundum befestigt

Verfasst: Do 12. Nov 2015, 09:55
von stritzi
...jaja, wie dein Forumsname schon nahelegt und die bittere Erfahrung lehrt, sind nicht wenige "Fachwerkstätten" richtige Raubritterburgen....
Und den Vergaser mag man dort ja wohl gereinigt haben um teures Geld, aber wenn der Luftfilter so aussieht, wie z.B. der hier von einer 3AJ, dauerts keine 250km und du kannst wieder von vorn anfangen...



...dazu sollte man dann natürlich auch noch eine Einstellung/Abstimmung des Vergasers vornehmen, was bei "unpassendem" Luftfilterschwam ja auch nicht korrekt sein kann.
Schau also in deinem Handbuch nach, wieviele Umdrehungen du da für die Einstellschrauben machen sollst. (Alternativ merk dir, bevor du ganz zerlegst, wieviele Umdrehungen aktuell waren, für den Fall, daß es doch korrekt eingestellt war).

RE: Luftfilter war undicht und das Vlies mit Klebeband rundum befestigt

Verfasst: Do 12. Nov 2015, 16:20
von Raubritterchen
Stritzi, echt super und und nochmals Danke für die besten Tipps, werde noch zunächst die Ventile einstellen (weil die Schalochschraube anscheinend ankorrodiert ist, was auf den letzten Einstellzeitraum hinweist....), dafür werde ich mich an den OT rantasten und die Ventile beaobachten, weil die Schaulochdeckel-Schraube so vermurkst fest sitzt, daß selbst ein 12 mm vorne abgeflachter Schraubenzieher mit Engländer nicht hilft, auch WD40 nicht. Das geht doch auch ohne, wenn man zuerst Einlass schließen sieht, dann kommt Auslass Schluß und einfach sehen, daß es kurz nachdem sich Auslaß schließt gemessen wird, dann Werte vergleichen mit Schieblehre und ggf. Nachstellen. Oder soll ich die Schraube mit einer Heißluftpistole außen rum schnell wärmen und die Schraube selbst mit Flüssigkeitssäule oder Kaltluft runterkühlen, damit sich da was tut ?
Die Legierung sollte ca. 3-7x weniger wärmeleitfähig sein als reines Alu...., also hat man einige Sekunden, bis sich alles wieder ausdehnungsmäßig nivellieren würde....
Dann nach Ventileinstellung die Gemischschraube eindrehen bis leicht anliegt und dabei die Drehungen zählen. Dann 3 volle Drehungen zurück und das ist dann erstmal Werkseinstellung.....dann Motor warm laufen lassen und sehen, ob die dann sauber ohne stottern hochzieht.
Ich habe in einem andere Diskussionsforum über Metal Konditioner gelesen, da hat eine Tscheche das Zeug in seine XT reingekippt, lief samtweich und -angeblich- kein Kupplungsrutschen. Deswegen habe ich mir Mannol Metal Konditioner geholt (laut ähnlichen Testberichten mit Roil Gold an einer deutschen FH bedeutet das: 10x weniger Metallabrieb im Diesel-Grauguß- nun gut, wir haben Alu-Legierung) und das Mannol erstmal in meinem Wagen ausprobiert. Samtweich und leise. Also dann auch in die XT und warmlaufen lassen , 10 Minuten lang bis knalleheiß damit das Zeugs auch reagiert. Dann lief sie schon ruhiger und ich habe versucht, wieder hochzudrehen und Sie fing dieses Mal erst ab 3000-3500 mit Aussetzern an. Also, das mit Ventilen und Gemischschraube mache ich morgen und dann auch die Gummis checken... gebe Dir Bericht mit Bildern ! Und ja....die Kettenrolle war auch total nicht mehr vorhanden....ich bekomme morgen eine 36er und dann hoffe ich, daß die Kupplung nicht rutscht..(MOs2 hatte ich in meiner damaligen 43F ausprobiert ohne Probleme)....dann denke ich ist so ein Nano-Konditioner echt der TIP für Langlebigkeit, denke ich. Bei Autos kann es glaube ich ggf. Probleme mit dem Kat geben, wenn zuviel von den Zinkverbindungen ins Abgas geraten. Also bis Morgen und besten Dank !