1VJ Bedüsung - Erfahrungen
Verfasst: Fr 30. Sep 2011, 15:26
Hallo Leute,
es hat zwar lange gedauert, aber nun habe ich - zumindest für meine 1VJ - die optimale Bedüsung gefunden. Die Leistung- und Verbrauchs-Unterschiede sind wirklich frappierend und ich dachte mir, es könnte den ein oder anderen evtl. auch interessieren oder bei seinen individuellen Problemen helfen.
Hier mein Erfahrungsbericht, nachdem ich gerade von einigen schönen Schotterstrecken im französisch italienischen Grenzgebiet zurückkomme (einfach genial dort….).
Ausgangslage:
Meine 86er 1VJ hat vor Jahren einen 3TB-Motor erhalten, Auspuff und Krümmer sind Original und das Schutzblech (zunächst Acerbis-Nachbau, nun Orginal) ist hinten geschlitzt. Der Ölkühler wurde durch einen Größeren (zunächst aus Zubehörhandel, nun von XJ600) mit Mocal-Thermostat (schaltet Kühler ab 80° zu) an anderer Stelle ersetzt.
Motorschutz wurde noch stärker "gelöchert".
Der Wärmehaushalt ist also grundsätzlich besser als im Original (siehe Bilder).


Nun zu den Unterschieden bei Luftfilter (Luftfilterkisssen blieb immer original) und Vergaserbedüsung:
1. Ausbaustufe:
Lufi mit um 180° gedrehten Ansaugrüsseln (Ansaugrichtung von vorne) montiert, Deckel hinten durch den der 3AJ ersetzt, dadurch 2. Ansaugrichtung auch von unter der Sitzbank. Primärdüse 160, Sekundär 130, LLGS 2,75 Umdrehungen
Verbrauch ca. 6,1 L, Fahrverhalten OK, aber teilweise spucken bei Übergangsdrehzahl zum Sekundärvergaser, etwas unwilliges hochdrehen,
1.a.) Umrüstung auf 150er PrimärDüse:
Verbrauch sinkt auf 5,6L, besseres Ansprechverhalten, aber in den Alpen oberhalb 1800 deutliches spucken und Leistungsverlust. Höchstgeschwindigkeit unter 140,-, irgendwie nicht optimal…..
2. Ausbaustufe:
Ansaugstutzen vorne entfernt, Ansaugweg nunmehr nur noch über 3AJ-Deckel von der Sitzbank her.
Mopped fährt schlechter als vorher, weil weniger Luft durch den Luftfilterkasten strömt, vorher gab es ja „Durchzug“. Es stimmt also irgend etwas nicht…..
2.a.) Beide Nadeln versehentlich 1 Nut höher gehängt, statt tiefer ich Dussel (Montagefehler mit erheblichen Auswirkungen):
Verbrauch 7,5L, Maschine stottert, nur kalt fahrbar, warm eine Katastrophe,
2aa.) Fehler zunächst nicht erkannt, Primärnadel auf 150 reduziert:
minimale Verbesserung bei Verbrauch und Leistung, weiterhin natürlich deutlich zu fett.
2.b.) Beide Nadeln wieder in Mitte gehängt, Bedüsung auf 145/125 geändert, LLGS 2,5 Umdrehungen. Also die Originalbedüsung der 1VJ im Erscheinungsjahr 1986, bevor die Wärmeprobleme erkannt wurden:
Höchstgeschwindigkeit nun echte 150, grundsätzliche gute Leistungsannahme, aber Starten ohne Choke möglich und schlechter Übergang zum Sekundärvergaser bei ca. 4000 U/min. => wohl immer noch etwas zu fett, Verbrauch mit 6L immer noch zu hoch, weiterhin Startprobleme bei warmer Maschine
2.c.) Beide Nadeln 1 tiefer gehängt und dabei festgestellt, dass unter der Primärnadelaufhängung der Vorbesitzer noch eine Unterlegscheibe montiert hatte, die bewirkt, dass die Nadel etwa 1/2 Nut höher (fetter) hängt als original, wohl um beim alten Motor die innere Kühlung zu verbessern. Nun diese zusätzliche Unterlegscheibe entfernt!
Effekt:
Trotz nunmehr sehr magerer Abstimmung keine Wärmeprobleme im Flachland und auch in den Alpen (Aussentemperaturen 10°-35°). Die alte Lady beschleunigt ohne zu mucken durch das ganze Drehzahlband, super Leistungsannahme, Starten mit Choke auf den ersten Klick/Kick, auch bei warmen Motor (ohne Choke). So soll’s sein, ich bin begeistert und in den Alpen auch oberhalb 2000 keine Probleme, erst ab 2500 fängt sie bei Vollgas an etwas zu spucken und Leistung wird geringer, aber da hilft wohl nur eine Barotmeterdose. Höchstgeschwindigkeit ca. 155,- (etwas schwer vergleichbar, da aktuell T63-Stollenreifen montiert, vorher waren es Enduro 1/2).
Und das Beste:
Verbrauch nur noch 5,2 L (trotz aktuell viel Vollgas und hohem Schotterpistenanteil (viel 1.+2.Gang) - mal sehen, ob das in heimischen Gefilden und Stadtverkehr noch weiter runter geht.
Fazit:
Mit guter Aussenkühlung (vergrößerte Kühlrippen durch 3TB-Zylinder, größerer Ölkühler hinter dem geschlitzten Frontfender) hat die 1VJ keine Wärmeprobleme mehr und rennt einfach klasse! Und das auch in den Alpen mit vielen Vollgaseinlagen im Bereich 5000-6000 U/min.
Jetzt wird nichts mehr geändert und ich lass das Schrauben erst mal sein…….hoffentlich…;-)
es hat zwar lange gedauert, aber nun habe ich - zumindest für meine 1VJ - die optimale Bedüsung gefunden. Die Leistung- und Verbrauchs-Unterschiede sind wirklich frappierend und ich dachte mir, es könnte den ein oder anderen evtl. auch interessieren oder bei seinen individuellen Problemen helfen.
Hier mein Erfahrungsbericht, nachdem ich gerade von einigen schönen Schotterstrecken im französisch italienischen Grenzgebiet zurückkomme (einfach genial dort….).
Ausgangslage:
Meine 86er 1VJ hat vor Jahren einen 3TB-Motor erhalten, Auspuff und Krümmer sind Original und das Schutzblech (zunächst Acerbis-Nachbau, nun Orginal) ist hinten geschlitzt. Der Ölkühler wurde durch einen Größeren (zunächst aus Zubehörhandel, nun von XJ600) mit Mocal-Thermostat (schaltet Kühler ab 80° zu) an anderer Stelle ersetzt.
Motorschutz wurde noch stärker "gelöchert".
Der Wärmehaushalt ist also grundsätzlich besser als im Original (siehe Bilder).


Nun zu den Unterschieden bei Luftfilter (Luftfilterkisssen blieb immer original) und Vergaserbedüsung:
1. Ausbaustufe:
Lufi mit um 180° gedrehten Ansaugrüsseln (Ansaugrichtung von vorne) montiert, Deckel hinten durch den der 3AJ ersetzt, dadurch 2. Ansaugrichtung auch von unter der Sitzbank. Primärdüse 160, Sekundär 130, LLGS 2,75 Umdrehungen
Verbrauch ca. 6,1 L, Fahrverhalten OK, aber teilweise spucken bei Übergangsdrehzahl zum Sekundärvergaser, etwas unwilliges hochdrehen,
1.a.) Umrüstung auf 150er PrimärDüse:
Verbrauch sinkt auf 5,6L, besseres Ansprechverhalten, aber in den Alpen oberhalb 1800 deutliches spucken und Leistungsverlust. Höchstgeschwindigkeit unter 140,-, irgendwie nicht optimal…..
2. Ausbaustufe:
Ansaugstutzen vorne entfernt, Ansaugweg nunmehr nur noch über 3AJ-Deckel von der Sitzbank her.
Mopped fährt schlechter als vorher, weil weniger Luft durch den Luftfilterkasten strömt, vorher gab es ja „Durchzug“. Es stimmt also irgend etwas nicht…..
2.a.) Beide Nadeln versehentlich 1 Nut höher gehängt, statt tiefer ich Dussel (Montagefehler mit erheblichen Auswirkungen):
Verbrauch 7,5L, Maschine stottert, nur kalt fahrbar, warm eine Katastrophe,
2aa.) Fehler zunächst nicht erkannt, Primärnadel auf 150 reduziert:
minimale Verbesserung bei Verbrauch und Leistung, weiterhin natürlich deutlich zu fett.
2.b.) Beide Nadeln wieder in Mitte gehängt, Bedüsung auf 145/125 geändert, LLGS 2,5 Umdrehungen. Also die Originalbedüsung der 1VJ im Erscheinungsjahr 1986, bevor die Wärmeprobleme erkannt wurden:
Höchstgeschwindigkeit nun echte 150, grundsätzliche gute Leistungsannahme, aber Starten ohne Choke möglich und schlechter Übergang zum Sekundärvergaser bei ca. 4000 U/min. => wohl immer noch etwas zu fett, Verbrauch mit 6L immer noch zu hoch, weiterhin Startprobleme bei warmer Maschine
2.c.) Beide Nadeln 1 tiefer gehängt und dabei festgestellt, dass unter der Primärnadelaufhängung der Vorbesitzer noch eine Unterlegscheibe montiert hatte, die bewirkt, dass die Nadel etwa 1/2 Nut höher (fetter) hängt als original, wohl um beim alten Motor die innere Kühlung zu verbessern. Nun diese zusätzliche Unterlegscheibe entfernt!
Effekt:
Trotz nunmehr sehr magerer Abstimmung keine Wärmeprobleme im Flachland und auch in den Alpen (Aussentemperaturen 10°-35°). Die alte Lady beschleunigt ohne zu mucken durch das ganze Drehzahlband, super Leistungsannahme, Starten mit Choke auf den ersten Klick/Kick, auch bei warmen Motor (ohne Choke). So soll’s sein, ich bin begeistert und in den Alpen auch oberhalb 2000 keine Probleme, erst ab 2500 fängt sie bei Vollgas an etwas zu spucken und Leistung wird geringer, aber da hilft wohl nur eine Barotmeterdose. Höchstgeschwindigkeit ca. 155,- (etwas schwer vergleichbar, da aktuell T63-Stollenreifen montiert, vorher waren es Enduro 1/2).
Und das Beste:
Verbrauch nur noch 5,2 L (trotz aktuell viel Vollgas und hohem Schotterpistenanteil (viel 1.+2.Gang) - mal sehen, ob das in heimischen Gefilden und Stadtverkehr noch weiter runter geht.
Fazit:
Mit guter Aussenkühlung (vergrößerte Kühlrippen durch 3TB-Zylinder, größerer Ölkühler hinter dem geschlitzten Frontfender) hat die 1VJ keine Wärmeprobleme mehr und rennt einfach klasse! Und das auch in den Alpen mit vielen Vollgaseinlagen im Bereich 5000-6000 U/min.
Jetzt wird nichts mehr geändert und ich lass das Schrauben erst mal sein…….hoffentlich…;-)