Verständnisproblem Dynojet Kit

Vergaser, Ansaugstutzen, Luftfilter usw. Tipp !! >> Vergaser/Gemischaufbereitung auf http://www.xt600.de
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guest
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meble kuchenne Ruda Śląska Rybnik Tychy
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Verständnisproblem Dynojet Kit

Beitrag von guest »

Hallo,

auf der Suche nach einer verständlichen Einbauanleitung für den Dynojet-Kit für die XT600 3TB habe ich viele Hinweise gelesen, dass es schwierig wird, eine ordentliche Gemischbildung hinzubekommen und ich eigentlich Geld verschenkt habe. Nun ich will mich trotzdem mal in das Abenteuer werfen.

In meinem Kit ist _eine_ Nadel enthalten. Kommt die in
den Primär- oder Sekundärvergaser? Dazu habe ich keinen
Hinweis erhalten. Vermute Primärvergaser?
Dieses Loch im Schieber aufbohren, welcher Schieber,
Primär- oder Sekundärvergaser? Vermute Sekundärvergaser.

Hat jemand schon mal was davon gehört, dass die Nadeln rauh sein sollen? Soll man die polieren?

Ja, es wird wohl stimmen, ein Tuning kann nur so gut werden wie der Tuner ist :-(

Danke für alle Hinweise im voraus.
Michael Stepping
(michael.stepping[at]fernuni-hagen.de

Zaphod
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RE: Verständnisproblem Dynojet Kit

Beitrag von Zaphod »

Hi,

laß' den Mist draußen...
Sei mir nicht bös', aber es macht den Anschein, daß du einiges vor dir hast ;-) Wenn du bei den Basics so am grübeln bist, startest du gerade eine Unternehmung, die dir die nächste Zeit den Spaß am Fahren vermiesen könnte?

- Du brauchst im Grunde die Nähe eines Leistungsprüfstandes oder
- mindestens eine Lambda-Sonde in deinem Töff
- Du wirst zigmal probieren müssen
- Du versaust dir mit der Scheißnadel deine Hauptdüsen
(Mit einem "polieren" nimmst du Einfluß auf den vorgesehenen Durchfluß) Trotzdem zweifelhaft.
- Du wirst mit der "Dynojet-Grundsteinstellung" einen deutlichen Mehrverbrauch haben

Ich würde es lassen.
Wenn nicht - ist es deine Pflicht über den Erfolg zu berichten ;-)

Was du jedenfalls machen kannst, ist, die Unterdruckbohrung des Sekundärschiebers ein bißchen weiten. Das hat keinen Einfluß auf die Leistung, du kannst nicht viel falsch machen, aber die Gasannahme wird spürbar verbessert. S. auf meiner bescheidenen Homepage.

Gruss
wolfgang@xtmania.de http://www.xtmania.de
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guest
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RE: Verständnisproblem Dynojet Kit

Beitrag von guest »

hallo michael,
einen dynojet kit habe ich noch nicht eingebaut, habe aber mal eine skizze der düsennadel und einige einbauhinweise von jemanden bekommen der sich den kit für 110dm gekauft hatte und sich vom lieferumfang reichlich verarscht fühlte, (2 bohrer + 1 düsennadel)
soweit ich weiss soll beim einbau des dynojet kit folgendes gemacht werden:
- die 110er hauptdüse des sek. vergaser auf 1.15mmø aufbohren,
- die unterdruckbohrung des sek. vergaserschieber (= runder alubecher) auf 2.28mmø aufbohren,
- ob die düsennadel im prim. oder sek. vergaser reinkommt weiss ich nicht, musst die länge der nadeln mal vergleichen, die dynojet nadel ist 54mm lang, welche position der halteclip haben muss - ausprobieren,

da ich auch mal wegen änderung der auspuffflöte an der sek. hauptdüse rumgebohrt und bemerkt habe das die xt schon auf 0.02mm grössere düsenbohrungen reagierte kommen mir die 1.15ø schon reichlich zu gross vor..
eine neue hauptdüse kostet nicht viel - ein versauter schieber ist schon recht kostbar, mit dem aufbohren wäre ich also ganz vorsichtig..
ansonsten hat der wolfgang hat mit seinem beitrag schon recht (wie meistens)

grüsse, günter

Zaphod
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RE: Verständnisproblem Dynojet Kit

Beitrag von Zaphod »

@Günter ui - danke, aber ich muß mich auch immer wiedermal eines Besseren belehren lassen. ..und oft genug gibt es mehrere Möglichkeiten um an's Ziel zu gelangen...

Nachtrag:
Wenn man sich überlegt, daß die Fläche eines runden Querschnittes
exponentiell zunimmt, wenn man den Durchmesser erhöht, so erscheint mir das Aufbohren auf 1,15mm auch heftig viel. Die Düsen und Nadeln sind nicht umsonst so genau kalibriert.
Andererseits kann ich - was das Aufbohren des Sekundärschiebers betrifft - beruhigen. Die 2te Stelle hinter dem Komma ist beim heben dieses "groben" Bauteiles geradezu lächerlich. Ich konnte keinen Unterschied feststellen, ob ich die Bohrung auf 3 oder 3,5 mm erweitert habe. Der Querschnittsunterschied ist schon dabei enorm. Runde 3mm ist ein Wert.

Gruss
wolfgang@xtmania.de http://www.xtmania.de
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guest
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RE: Verständnisproblem Dynojet Kit

Beitrag von guest »

Ja, vielen Dank für die zahlreichen Hinweise.
Ich muß gestehen, ein bisschen Bammel habe ich ja
schon. Aber, wie das so ist, es krippelt halt doch
in den Fingern.
Nebenbei, eine Anleitung von Dynojet habe ich,
aber die läßt genau die oben gestellten Fragen offen :-(

Die Hauptdüse wollte ich noch nicht aufbohren,
obwohl ich beim BMW-Händler um die Ecke eine für 2 Euro
bekommen kann. Ich habe mal geschaut und habe eine 130 Düse drin.
In der Anleitung steht, nur aufbohren, wenn man einen größeren Krümmer hat. Da die Dynojet Webseite nicht erreichbar ist,
woher weiß ich denn, welcher Krümmer einen größeren Durchschnitt hat?

Nochwas, natürlich kam ich mir an Weihnachten ein wenig veralbert vor, die paar Teile bekommen zu haben. Bisher habe ich mich getröstet, dass in der Nadelform die geballte Ingenieursintelligenz drin steckt. Und dann liest man im Web, dass man eigentlich mit einem K&N Luftfilter ohne Ansaugschnorchel schon sein Fahrzeug derart "getunt" hat, dass man sich fragt, was der Dynojet noch soll.... ????

Nun ja, wenn ich meine XT dann am Sonntag anbekomme und sie tatsächlich noch fährt... schau'n mer mal...

Ich berichte dann. Alu-Polierpaste und Ballistol habe ich schon gekauft.

Grüße,
Michael Stepping
michael.stepping(at)fernuni-hagen.de


Zaphod
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RE: Verständnisproblem Dynojet Kit

Beitrag von Zaphod »

Ich kann verstehen,daß es dich juckt - aber fahr sie doch erstmal, bevor du das Töff verschlimmbesserst. Sorry - aber wenn du schon die Krümmer nicht unterscheiden kannst und nicht ganz genau weißt, was du machen sollst, laß' die Finger vom Vergaser!
"Ingenieurskunst" - wenn du das beschissene Stahlteil mit den 2 Kanten/Absätzen hast, darfst du sicher sein, daß du dir deine Düsen schön ausklapperst.

Gruss
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guest
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RE: Verständnisproblem Dynojet Kit

Beitrag von guest »

Hallo Zaphod (Wolfgang),

:-)
Ich gebe ja zu, ich habe mir die 3TB BJ.95 im Jahre 1997 mit 8000km gekauft. Vorher hatte ich eine XT500. Die Scheibenbremsen an der XT600 haben mich zu einem Wechsel gebracht.
Nun, 1997-2002 bin ich mit der XT600 zirka 45000 km gefahren und habe letztes Jahr im Winter 2002/2003 einen neuen Motor eingebaut.
Fünftes Gangrad-Paar mit Pitting, Gehäusehälfte war eingerissen.
(Aus dem Internet weiß ich nun, dass mein Fahrstil, schön im fünften von unten heraus beschleunigen (hört sich ja schön an) Hauptursache für den Materialverschleiß ist.)
Ich habe einen gebrauchten Motor mit (tatsächlichen!) 2000 km BJ 97 (soll verstärktes Getriebe haben) für 1000 Euro gekauft, auf Kickstarter umgebaut, eingebaut und es fuhr sich endlich wieder ohne klappern und auch ganz schön flott.
Seit drei oder mehr Jahren habe ich einen K&N Luftfilter für 80DM drin, da mir das preiswerter erschien als der jährliche Yamaha-Luftfilter für 30DM.
Im Herbst letzten Jahres hat Wunderlich ja Ausverkauf der Yamaha-Teile mit 30% Nachlass gemacht und da habe ich mir den Dynojet und die Air-Vents gekauft.
Air-Vents sind eingebaut, Vergaser wird morgen zerlegt, gereinigt und wieder zusammengebaut.
Wenn ich jetzt nur die Düsennadel einbaue und das Loch im Sekündärschieberboden aufbohre, erwarte ich eigentlich nicht wirklich ein mehr an Leistung. (Und ärgere mich eigentlich fürchterlich über den Mythos "Dynojet" schon vorab.) Befürchte aber jede Menge Probleme laut Eurer Beschreibung.
Die Nadel beginnt mit einem 1mm geraden Stück (nur mit Lineal auf die Schnelle für Dich gemessen). Dieses Stück ist 13mm lang, dann beginnt ein Konus mit einer Länge von 6mm mit einem Übergang auf zwei Millimeter. Dieses zwei Millimeter lange Stück ist konstant im Durchmesser bis zum Ende der Nadel. Die Nadel hat eine Länge von 54mm, wie schon jemand schrieb.
Hoffentlich meinst Du nicht diese Nadel?
Und aus dieser vermaledeiten Beschreibung von Dynojet geht nicht viel hervor.

Warum will ich es trotzdem versuchen:
Weil meine XT aus eigenem Antrieb zwar schnell auf 120 km/h ist.
Darüber hinaus schaffe ich es mit langem Anlauf langsam auf 130.
Nur wenn ich im Windschatten eines Lieferwagens fahre, komme ich auf sagenhafte Geschwindigkeiten wie 150, 155.
Vielleicht kann eine XT600 nicht schneller als 130. Aber das steht in großer Diskrepanz zu den angegebenen 145 in meinem Schein.
Mit der Tachoabweichung müßte ich dann am Tacho ja lockere 160 angezeigt bekommen .... Traum.

Ansonsten leistet mir meine XT treue Dienste und mindestens einmal im Jahr wird sie vom Siegerland aus quer durch die Alpen gejagt (meine Frau gibt mir frei dafür :-)

Deine Webseite habe ich auch gründlich gelesen und sauge im Moment jeden Tipp begierig auf.

Danke,
Michael Stepping


Zaphod
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RE: Verständnisproblem Dynojet Kit

Beitrag von Zaphod »

Ähm - jetzt gehe ich schon davon aus, daß du weißt, was du tust ;-) Sowas nennt man UNDERSTATEMENT :-)
Aber - da deine Mühle sicher zu langsam ist, liegt es eher an einem nicht voll geöffneten Sekundärvergaser. Sofern die Hauptdüsen nicht viel zu groß sind, genug Luft und Sprit nachkommt, MUSS sie schneller laufen. Erst wenn sie in einem Zustand ist, wie es etwa sein soll, würde ich mit Verfeinerungen anfangen. Ich glaube, im Moment würdest du dich mit dem Einabu anderer Vergaserteile in eine Sackgasse bewegen.

Wo kommst du denn her? Ich würde mir deine Mühle mal anschauen.

Gruss
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stepping
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RE: Verständnisproblem Dynojet Kit

Beitrag von stepping »

Der versprochene Bericht:

Den Vergaser habe ich komplett zerlegt, gesäubert und
zusammengebaut. Die Gleitflächen sowie die neue Nadel
aus dem Dynojet für den Sekundärvergaser habe ich
mit Alu-Polierpaste geglättet. Des Weiteren habe ich
mit dem Waffenöl Balistol (als Skeptiker bin ich tatsächlich
überrascht von der Wirkung dieses Öls) alles eingerieben
und abgewischt.
Die Nadel des Primärvergasers sowie der Hohlraum über
dem Schieber hatten einen leichten gold-gelben Film, vermutlich
Motoröl.
Die Dynojet-Nadel wurde im Sekundärvergaser nach Anleitung
eingebaut. Die Düse (110) habe ich nicht aufgebohrt (Bohrer 115),
da ich den Original-Krümmer habe.
Das Loch im Schieber wurde mit dem beiliegenden Bohrer (40)
aufgebohrt.
SCHLIMM: Der Benzinfilter im Vergaser vor der Schwimmernadel
war mit abgeplatzten Lackteilchen zugesetzt. Das ist
hoffentlich die Erklärung für die Höchstgeschwindigkeit von 120km/h.
(Mit meinem Yamaha-Händler muß ich wohl schimpfen. Denn das
Phänomen habe ich schon seit mindestens vier Jahren, also
vier Inspektionen.)

Der Ansaugschnorchel wurde am Luftfilter (wie von Dynojet gefordert)
abgeschraubt. Die vier eingebauten Air-Vents von Wunderlich
sind dann definitiv überflüssig. Ohne Ansaugschnorchel schaut
einen ein großes, schwarzes Loch an.

Die Gemischschraube habe ich vorschriftsmäßig auf 2 1/2 Umdrehungen
offen gestellt.

Ergebnis:
Kann ich nicht beurteilen.

Die XT zieht insgesamt besser los. Scheint mir untenherum
etwas träge die Drehzahl zu erhöhen. Habe mich mal
kurz getraut im zweiten Gang zu beschleunigen und habe bei 80km/h
schnell geschaltet. Damit vermute ich, dass meine XT jetzt vernünftig
läuft.
Was an dem ganzen Prozedere aber letztendlich Effekt der
Dynojet-Nadel sein wird, wird wohl nicht klärbar sein.
Zum einen weges des verschmutzten Benzinfiltersiebes und zum
anderen wegen des riesigen Luftansaugvolumens ohne
Schnorchel.

Zaphod hat mir empfohlen, mit einer Lamda-Sonde den Motor abzustimmen.
Ich werde mich drum kümmern. Bin aber erst mal zufrieden.

Grüße,
Michael

michael.stepping(at)fernuni-hagen.de



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