Vergaser im A .... ? und viele Fragen

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Brusler
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Re: Vergaser im A .... ? und viele Fragen

Beitrag von Brusler »

Dichtungen und O-Ringe nehme ich (auch berufsbedingt, weil ich es da muss) grundsätzlich immer neu. Ist auch nicht so die Kostenfrage.

Die 8.8er verzinkte Inbusschrauben habe ich von kedo schon da liegen.
Was mir jetzt etwas Bauchweh macht ist die Tricky Membrangeschichte. Ich hoffe dass ich da kein Lehrgeld bezahlen muss.

Die krumme Stelle an der Luffi Seite werd ich dann nach dem Einbau besprühen und schauen.

Das kann Wochen dauern bei mir, privat bedingt, und zuerst werde ich nun das Angebot von Stef wahrnehmen und das Ultraschall Gerät ausleihen.
Danke für diese mir sehr bedeutsame kostenlose Unterstützung!
Vielen Dank an alle für die aussagekräftigen Hilfestellungen. Ebenso Dank an Henning für das freundliche und aufklärende Telefongespräch.

Bei erfolgreichem Einbau berichte ich vom Ergebnis.
Sollte etwas schief laufen werde ich selbstverständlich wieder berichten und nachhaken.

Mir ist klar dass eventuell noch MEHR dahintersteckt, denn das Ventilspiel wurde zuletzt vor 25tkm geprüft und eingestellt.
Muss ich wohl auch bald wieder dran.

Beim Ausbau des Schwimmernadel Ventils heute Nachmittag bekam ich den ersten Schrecken:
Das Sieb am Nadelsitz völlig verdreckt und voller kleiner Partikel,die aussehen wie Metallspäne :shock: ?? Bestimmt hat der Tank eine Frischekur nötig. Oder eben der Dreck von 34 Jahren....
Tank säubern, entrosten und versiegeln... Selbermachen :oops: ?? Sollte ich wohl an anderer Stelle einen neuen Fred aufmachen.
IMG_20230107_230217.jpg
Viele Grüße , Peter - der Brusler -

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Steffen
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Re: Vergaser im A .... ? und viele Fragen

Beitrag von Steffen »

Hi Henning.

Ich denke, da versteh'n wir uns. Auch wenn ich nicht immer Deiner Meinung bin, finde ich es wichtig, dass auch Du sie hier ausschreiben darfst. So gehört sich das einfach.

Bei Deiner Geschichte mit den Heinkel-Entwicklungen kann ich zwar Deinen Ärger nachvollziehen, selber bin ich da naiver Idealist geblieben und finde den Opensource-Gedanken wichtiger. Hans hat damals seine Nockenwellenerhebungskurve wahrscheinlich auch nicht in der Kaffeepause aufgezeichnet und dennoch geteilt, und die Reiseberichte und Erfahrungen von Motorang schreiben sich auch nicht von selbst. Man machts eben, und man teilts eben - oder auch nich. In anderen Formen erlebe ich entweder eine Mystifizierung der selbsternannten Gurus durch ihre "Jünger" ("der bekommt alles hin") bis hin zu einer Verachtung selbiger - weil die eben zu schnell ihre eigenen Dienste anbieten ohne etwas beizutragen. Kurz gesagt: zahl dafür, erklären will ichs nicht. Welchen Weg Du und die Menschen hier um Dich herum einschlagen bleibt ja jedem selbst überlassen.

Ausserdem hab' ich vorhin was von Bremsflüssigkeitstest gelesen, Seite #1. Ich glaube, da war Bremsenreiniger gemeint, zum Absprühen von Undichtigkeiten. Das geht heutzutage nicht mehr, da Bremsenreiniger mittlerweile Acetonfrei ist. Acetonspray oder Starthilfespray geht. Und auch wenn die Drehzahl nicht steigt sondern einknickt ist das eine Aussage beim "Absprühen" - denn die Veränderung kommt definitiv durch die zusätzliche "Verfettung" mit Brennstoff. Allerdings umgekehrt, wenn man keine Veränderung feststellt, heisst das noch nicht, dass alles im Betrieb dicht ist ;-) knifflig, ich weiss...

Das mit der Spannungsreihe von Kupfer ist sehr theoretisch, aber CU-Paste ist eben kein reines Kupfer und auch wenn das rechnerisch so stimmen würde, zeigt meine Erfahrung eben, dass es nicht so ist und ich supergut damit fahre - und das mache ich so seit ich in den Neunzigern die ersten Motorräder hatte - darunter auch die XT.
Wer allerdings nach dem Montieren keine braunen Flecken am Gehäuse abwischen möchte und sich auch die Mühe mit dem Schrauben reinigen und Paste auf alle Gewinde auftragen möchte - gut. Das schöne ist, dass bei mir meine Schrauben und Schräubchen am Hauptbremszylinder oder eben am Vergaser - M4, M4 - auch nach drei Jahren noch einfach so gewaltlos ohne Alufrass und ohne ausgenudelte Innensechskant aufgehen. Das ist mir die Mühe und die Kosten für V2A-Schrauben wert.

Stef

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Steffen
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Re: Vergaser im A .... ? und viele Fragen

Beitrag von Steffen »

@Peter: vielleicht hab' ich sogar noch so ein Gehäuse, das können wir uns mal angucken, ob das noch besser ausschaut als Deines. Ansonsten denke ich auch, dass man es dicht bekommt.

Und der Tank bzw. das Sieb im Vergaser: nimm für's Erste einen Benzinfilter, nachdem Du das gröbste aus dem Tank herausbekommen hast. Cola oder Zitronensäure im Wasser gelöst ist ein prima Drecklöser im Tank - ich würde Zitronensäure nehmen, wie beim Wasserkocher. Aufkochen - 5-10 Liter mit je 1EL Zitronensäure (bspw. von DM) pro Liter befüllen, einen Tag stehen lassen und dann den Tank leeren (und den Dreck mit ausgiessen, Benzinhan abbauen und spülen und trocknen lassen. Beim Ausleeren siehst Du dann auch, was für eine Sorte Dreck da drinnen ist - Rost oder Benzinreste. Dann kannst Du den Tank eigentlich benutzen. Auch wenn er blank ist, rostet er ja nicht, weil es ist ja benzin drinnen. Der übelste Rost innen ist meistens unten, da Wasser wie Du ja weisst schwerer als Benzin ist. Für den Anfang nimmst du einen auswaschbaren Benzinfilter, der reicht für Rostpartikel aus und setzt sich nicht unwiederbringlich zu wie ein Papierfilter. Manche Filter haben ein Glasgehäuse, sodass Du den Filtereinsatz und seinen Zustand von aussen sehen kannst. Danach würde ich dann beurteilen, ob der Tank versiegelt werden muss oder nicht.

Gutes Gelingen

Stef

Straßenschrauber
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Re: Vergaser im A .... ? und viele Fragen

Beitrag von Straßenschrauber »

Wenn der Tank innen sauber, rost- und fettfrei ist (blank), würde ich ihn mit wässriger Phosphorsäure (ca. 18%) ausschwenken und eine Weile stehenlassen.
Ablaufen lassen, mit warmer Luft trocknen und mit Wasser nachspülen, dann wieder mit warmer Luft trocknen.

Der Tank ist jetzt von innen mit grauem Eisenphosphat "beschichtet", das ist an der Stelle ein bewährter Rostschutz.
Hab ich bei einigen Motorradtanks so gemacht.
Die Behandlung läßt sich nach Jahren wiederholen, falls doch nötig.
~-o|-

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Brusler
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Re: Vergaser im A .... ? und viele Fragen

Beitrag von Brusler »

Super! Hatte schon befürchtet das muss eine Firma machen, die viel Geld dafür verlangt :|
Das sind für mich wieder ganz neue Erkenntnisse. Da kann ich was mit anfangen. :) Wenn der Vergaser soweit ist und ich die anderen Themen erledigt habe, die mir wichtig sind, werde ich dem Tank nach den beiden Methoden die Frischzellenkur gönnen.

Wo bekomme ich die Phosphat Lösung her? Apotheke? Selbst mischen? Und wie kam der genaue Wert von 18% zustande?
Viele Grüße , Peter - der Brusler -

Straßenschrauber
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Re: Vergaser im A .... ? und viele Fragen

Beitrag von Straßenschrauber »

Phosphorsäure gibt's im Internet, inzwischen deutlichst teurer.
2019 hab ich mit Versand 15.- für 5 Liter 85%ige Phosphorsäure bezahlt.

Aus einem Liter 85%ige bekommst Du genug zum Ausschwenken des 2kf-Tanks.

Durch Mischen mit Wasser kann auf etwa 18 bis 22 % verdünnt werden.
Unbedingt Schutzbrille, Schutzhandschuhe, Schutzkleidung tragen!
"Erst das Wasser, dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure!"

Im Zweifelsfall: Laß es.

Vor dem Einfüllen Sollte der Benzinhahn weg und die Öffnung saürefest und dicht verschlossen werden.
Der Tankdeckel wird die Phosphorsäure auch nicht mögen, deswegen hab ich dort Folie mit dem Tankdeckel festgeschraubt.

Wenn Alles getan ist: Phosphorsäure ist wassergefährdend.
Es gibt Leute, die verdünnen mit viel Wasser und verklappen dann in den Ausguß.

Richtig ist Abgeben beim Recyclinghof oder aufheben für den nächsten Tank, dann wieder etwas konzentrierte Säure dazu.
~-o|-

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Brusler
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Re: Vergaser im A .... ? und viele Fragen

Beitrag von Brusler »

Straßenschrauber hat geschrieben:
Mo 9. Jan 2023, 18:52

Durch Mischen mit Wasser kann auf etwa 18 bis 22 % verdünnt werden.
Unbedingt Schutzbrille, Schutzhandschuhe, Schutzkleidung tragen!
"Erst das Wasser, dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure!"

Im Zweifelsfall: Laß es.
Scheint ein ziemliches Teufelszeug zu sein :shock:
Wenn ich im Internet so den Verwendungszweck recherchiere , von Zahnbehandlung bis Wurstverfärbung :mrgreen:

Ich glaube, ich wende dann doch den Zweifelsfall an.
Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Trotzdem danke für die ausführliche Erläuterung.
Viele Grüße , Peter - der Brusler -

Straßenschrauber
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Re: Vergaser im A .... ? und viele Fragen

Beitrag von Straßenschrauber »

Egon Damm
Untergasse 12a
35325 Mücke
06400 7993
0175 2237074

Der bietet Phosphatierung für Motorradtanks an, gut und günstig.
Schönen Gruß an Egon!
~-o|-

Henning34L
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Re: Vergaser im A .... ? und viele Fragen

Beitrag von Henning34L »

Liebe Leute,
wenn es zu bilateralen Diskussionen kommt werde ich PN benutzen. Als Beispiel mit Stef. Wenn irgendwas Interessantes für die Allgemeinheit kommt, wird das öffentlich, wenn nicht PN. So möchte ich es halten und das Forum nicht vollmüllen.
Gruß

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