Maschine startet und geht wieder aus, Schraube am Vergaser abgerissen...

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svrider
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Maschine startet und geht wieder aus, Schraube am Vergaser abgerissen...

Beitrag von svrider »

Hallo zusammen,

ich bräuchte mal einen Expertenrat...

Wollte meine XT600E neulich starten, und nach einer gefühlten Minute sprang sie dann auch an, lief ca 30 Sekunden, und ging wieder aus.
Dann ging erstmal gar nichts mehr. Weitere Versuche mit Choke zurücknehmen während sie lief, etwas Gas geben war auch nicht erfolgreich.

Kam dann auf die Idee mir den Vergaser mal genauer anzusehen um diesen evtl zu reinigen. (ich hatte nach dem Kauf vor einem Jahr den LuFi gewechselt, und der war extrem dreckig...)

Dazu die Frage, ob es für das Verhalten eine typische Ursache gibt?

Beim Öffnen des Vergasers waren einige Schrauben extrem fest, so dass jetzt einige Köpfe rund sind (aber draußen), und ein Schraubenkopf ist abgerissen. Macht es Sinn, das Gewinde auszubohren, oder lieber darauf vertrauen, dass drei reichen? Nicht dass noch mehr zerstört wird.

Dann würde mich noch interessieren, wie ich die Ansaugstutzen wieder sauber bekomme, bzw. das Metall. (Evtl weiche Drahtbürste?)

Und zu guter letzt, gibt es irgendein Mittelchen um den Vergaser vernünftig sauber zu bekommen (abgesehen von Ultraschall)? Auf einer Seite habe ich gelesen, dass Zitronensäure in warmes Wasser wunder wirkt, aber da weiß ich nicht was ich davon halten soll.
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schraube.jpg
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Willy
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Re: Maschine startet und geht wieder aus, Schraube am Vergaser abgerissen...

Beitrag von Willy »

Dann würde mich noch interessieren, wie ich die Ansaugstutzen wieder sauber bekomme, bzw. das Metall. (Evtl weiche Drahtbürste?)

Oh my god..... :shock:

DIE SIND FUTSCH....mein Schrauberlehrling... :?

Und wenn du jetzt weiter ohne einen etwas besser sortierten Schrauber weitermachst wird mir Angst um`s Bike-und dich.

Hast niemand der schon länger schraubt im Bekanntenkreis...das wäre nich schlecht. ;)

Ich fürchte du zerstörst mehr als das es wieder wird.... :roll:
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Henner
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Re: Maschine startet und geht wieder aus, Schraube am Vergaser abgerissen...

Beitrag von Henner »

Kauf neue Ansaugstutzen und lass den Vergaser von jemandem überholen, der Ahnung davon hat.
Sorry, aber das was Du da machst ist grober Pfusch.

Frag z.B. mal bei Motoritz an. Der hat auch Ansaugstutzen für Dich.
Grüße, Henner

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Hedos
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Re: Maschine startet und geht wieder aus, Schraube am Vergaser abgerissen...

Beitrag von Hedos »

Moin

Was los? Schlechte Laune heute oder wat, oder warum fallen so Worte wie Schrauberlehrling
und grober Pfusch? Erklärt es ihm doch einfach....

Also, deine Ansaugstutzen sind hinüber denn normalerweise ist das Gummi fest
mit dem Aluteil verbunden. Du kannst sie zwar mit einer Stahlbürste sauber machen aber
das hilft dir nicht weiter. Du bekommst ganz sicher bei Moritz oder einem anderen Händler welche.
Es gibt Leute die haben die Dinger nach sorgfältiger Bearbeitung mit speziellen Klebern repariert, das ist
aber nix für mal eben in der Garage...

Wenn in deinem Vergaser 4 Schrauben verbaut sind dann sollten da mit etwas Überlegung natürlich auch
wieder 4 Schrauben rein, is klar. Die Kreuzschlitz sind sowieso Mist da kannst du dir Inbusschrauben besorgen.
Wenn du den Deckel ab hast dann kannst du sehr wahrscheinlich auch den Rest der abgerissenen Schraube
mit der Zange entfernen. Etwas Wärme hilft meistens.
Wenn nicht, dann hilft nur vorsichtiges ausbohren.

Ich persönlich mache meine Vergaser wieder blank indem ich sie zuerst mit einer Bürste von allem Schmodder befreie
und sie dann eine Nacht einlege in eine Mischung aus Essig und destiliertem Wasser (50:50)
ABER, dafür müssen sie wirklich komplett zerlegt und ausgeräumt sein!!
Wenn du das noch nie gemacht hast kann das etwas fummelig sein aber Hexenwerk ist das nicht.
Danach kann man auch noch alle kleinen Kanäle vorsichtig mit einem Draht durchpulen und auspusten.
Nach dem Zusammenbau sind sie dann wieder gut.
Bei der Gelegenheit natürlich auch alle Düsen kontrollieren und auf die Dichtungen und Gummis (Membran) achten.

Wenn du das alles erledigt hast, und die Karre springt sofort an und sprotzt und knallt nicht mehr mangels Sprit
kannst du das gerne hier vermelden, dann bezeichnet dich auch hoffentlich keiner mehr aus der Hüfte heraus "Schrauberlehrling".



Gruß
H

Willy
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Re: Maschine startet und geht wieder aus, Schraube am Vergaser abgerissen...

Beitrag von Willy »

Meister ist der was ersann.
Geselle ist wer etwas kann.
LEHRLING IST EIN JEDERMANN.


Das stand in meinem Ausbildungsbetrieb vor 35 Jahren-und hat heute noch Gültigkeit.
Und Ansaugstutzen kleben halt ich jetzt für groben Unfug-die Dinger gibts bei Tourmax für`n paar Euro...

Und da der Junge scheinbar zum ersten Mal schraubt kann`s richtig teuer werden wenn er da aus Unwissenheit Mist baut.
Ich hab mir damals noch zusätzlich Bücher von Carl Hertweck besorgt (Besser machen/Der Kupferwurm) weil die KFZ-Gewerbeschule schon vieles nicht mehr vermittelte sondern eher ans austauschen dachte...besonders bei der Elektrik....

Da standen Sachen drin in einer Sprache die man auch verstand das mir die Augen übergingen.
Kein Wort davon in der "Ausbildung".

Ich wunder mich immer wieder wie ohne Skrupel von absoluten Laien an Motorrädern geschraubt wird-ich hatte schon mit 16 Zweifel an meinem Können und hab dann diese Bücher reingezogen damit ich mal weiß wie was wo funktioniert-denn nur wenn man die Funktion begriffen hat-den Sinn-kann man(n)`s reparieren oder absehen das ein Neuteil mehr Sinn macht.

Der "Schrauberlehrling" war also nicht bös gemeint-ok?

Und Carl Hertweck kann ich ALLEN nur wärmstens empfehlen-DER hatte was drauf! ;)

Grüßle,
Willy
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Maybach
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Re: Maschine startet und geht wieder aus, Schraube am Vergaser abgerissen...

Beitrag von Maybach »

Jo, der Hertweck ist Pflicht.
Aber: Da man bekanntlich aus Fehlern am meisten lernt, ist es m. E. immer besser, wenn es wenigstens versucht wird. Die Schäden verbucht man dann unter Lehrgeld.
Wenn keine Schäden entstehen, um so besser. Dann darf man sogar stolz sein.

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Maybach

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christian78
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Re: Maschine startet und geht wieder aus, Schraube am Vergaser abgerissen...

Beitrag von christian78 »

Das Ausbohren der Schraube ist eklig.
Wenn du dir hier keine zeit nimmst, ist der Vergaser im Arsch.
Das mittige Ankörnen ist hier das A und O.
Der Bohrer wird verlaufen... das ist alles nicht schön. Und dann ist der Schraubenrest noch drin.
Na ja, notfalls pfuschst du ne Mutter drunter - mir is schlecht...
Hätte man mit warmmachen sicherlich verhindern können.
(Hätte meine Tante nen Zipl, wärs mein Onkel, ich weis)

Kreuzschrauben sind schon gut - wenn man die richtigen Bits dazu hat.
Und wenns der kleine 1/4 Zoll Aldi Ratschenkasten ist für 15 Euro.

Mein ehem Meister hat immer gesagt "Es gibt keinen Pfusch, es gibt nur zeitwertgerechte Reparatur" :lol:


Essigessenz funktioniert hervorragend - es verfärben sich allerdings Messingteile.
Zitronensäure geht sicherlich auch.
Aber verharzungen muss man trotzdem mechanisch rauskratzen.



LG
Chris
Ich wohn zwar nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus hervorragend sehen!

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stritzi
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Re: Maschine startet und geht wieder aus, Schraube am Vergaser abgerissen...

Beitrag von stritzi »

...sage keiner was gegen den Ratschenkasten vom Aldi/Hofer...der war nochmal auf 6,90 verbilligt...hab damit gut 95% aller Schraubereien hinbekommen... :mrgreen:
Vorsicht beim mechanischen Entfernen von Verharzungen bzw Durchstoßen von Bohrungen/Düsen beim Vergaser...nimm was, was die Innenseite nicht zerkratzt... (eine Kupferlitze aus einem Kabel oder sowas)...manche legen den zerlegten Vergaser auch ein paar Tage in frisches Benzin ein und reinigen erst danach.
Ja, und beim Ausbohren nach dem präzise mittig Ankörnern das Teil gut einspannen in einem Maschinenschraubstock... und eine Tischbohrmaschine hilft da natürlich auch, weil freihändig wirds nie so gut oder der Bohrer bricht gleich mal zu Beginn ab und du mußt noch mehr ausm Loch rausbringen!
Wenn du den Rest noch mit einer Zange packen kannst (ich empfehle immer die japanische Schraubenausdrehzange von Dictum), dann kannst du ja vorher nochmal mit einer Lötlampe heiß machen oder Kriechöl wirken lassen, ehe du den Stumpf ausdrehst...
Dictum japanische Schraubenausdrehzange.jpg

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Kall
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Re: Maschine startet und geht wieder aus, Schraube am Vergaser abgerissen...

Beitrag von Kall »

Moin Stritzi,

Also die Teile sehen ja ziemlich alt aus, aber wenn du dich daran versuchen möchtest die Teile zu retten:

Die abgerissene Schraube im Vergaser kann man ausbohren, die Schrauben sind nicht so hart, dass es nicht funktioniert.

Zum Ausbohren musst du den Bohrer sehr genau in die Mitte des Schraubbolzens aufsetzten.
Da die Oberfläche auf Grund des Abrisses uneben ist, wird der Bohrer beim Aufsetzen außer mittig wandern.

Hier muss gekörnt werden. Du brauchst einen kleinen Körner, den du Mittig aufsetzen kannst was aber nicht einfach ist, da du dir evtl. die Sicht beim aufsetzen nimmst und die Mitte erahnen musst.
Zum Körnern brauchst du eine Feste Unterlage! Sonst schlägst du die Ecke samt Gewindeloch vom Vergaser ab.
Wenn du ein kleinen Schraubstock hast, versuche den Vergaser so aufzulegen, das die Ecke mit dem Gewinde gut aufliegt.
Die Schraubstockbacken aber nicht zu drehen - er muss nur aufliegen.

Wenn du gekörnt hast, hast du nun eine Vorlage zum Bohren.
Ein Bohrständer wäre hier von Vorteil aber kein muss.
Erst einmal mit Caramba oder WD40 die Schraube einsprühen und wirken lassen - so lang wie es geht.

Dann beginnste mit einem 1,5er Bohrer, die Schraube zu durchbohren.
"Drücke nicht zu fest, sonst bricht dir die Ecke vom Vergaser ab und nicht zu schnell, du hast Zeit.
Beobachte bei beim Bohren das du gut Späne im Verhältnis zu Drehzahl und Druck raus bekommst.

Ist das Geschafft, betrachte dir das gebohrte Loch, ob es schön mittig zu Gewinderand liegt.
Wenn nicht, kannst du es jetzt auch nicht mehr ändern.
Es geht aber weiter...

Nimm nun den nächst größeren Bohrer - 2er oder 2,5er.
Bohre in mehrer Schritten das Loch so weit auf, bis du die Gewindegänge siehst.
Meist löst sich auch die Schraube beim Bohren da du die Spannung raus nimmst.
Die Wärme beim Bohren tut ihr übriges.

Sollte die Schraube sich nicht gelöst haben u. sie noch im Gewinde fest sitzen, brauchst du nun einen spitzen Nagel - besser eine Reissnadel.
Ich gehe davon aus, dass Loch ist Außermittig.
3/4 sitzt die Schraube noch im Gewindegang und auf einer Seite hast du bis zum Gewinde gebohrt.
Das heisst, die Schraube ist offen. Versuche nun mit dem Nagel oder der Reißnadel den Rest der Schraube durch ganz leichte Kopfschläge aus dem Gewinde zu treiben.

Schlage nur auf die Schraube und nicht auf das Gehäuse.
Von oben gesehen hast du doch ein Bild eines Halbmondes von der Schraube.
Beginne erst links und rechts von der Öffnung mit leichten Schlägen schräg auf die die Schraube zur Lochmitte hin und dann den Rest gegenüber der Öffnung.
Versuche auch die Schraube entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn mit dem Nagel oder der Reissnadel auszudrehen.
Das sollte gehen.

Den Ansaugstutzen könntest du reparieren, aber der Kleber ist teurer als ein neuer Stutzen.
Sauber bekommst du das Aluminium mit Schmirgelpapier.
Aber nur Außen, innen ist der Kanal doch noch gut.
Das weiße ist Aluminiumoxid, nichts anderes. Einfach mechanisch entfernen.
Auch das Gummi gut sauber machen, mit einem Glitzi-Schwamm.
Dann mit Schnaps oder Ethanol die Teile reinigen.

Kleber hierzu würde ich von Pantera oder Sika nehmen.

Gruß
Kall
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svrider
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Registriert: Mi 30. Mär 2016, 19:28

Re: Maschine startet und geht wieder aus, Schraube am Vergaser abgerissen...

Beitrag von svrider »

Hallo zusammen,

vielen Dank erstmal für eure Antworten, bzw. für die Konstruktiven!

Ich habe inzwischen folgendes gemacht:

- die abgerissene Schraube ausgebohrt und ein neues Gewinde reingeschnitten
- den Vergaser von außen gereinigt, dann komplett zerlegt und in Zitronensäure gebaded
- sämtliche restliche Schmiere mit Reinigungsbenzin entfernt
- 3 x 15 Minuten Ultraschallbad bei 65°
- getrocknet, alle Kanäle durchgeblasen
- wieder zusammengebaut, alle Dichtungen gegen neue von Kedo getauscht, inkl. neues Schwimmerventil + Nadel. Schrauben gegen Innensechskant getauscht
- Leerlaufgemischschraube auf 3 1/4 Umdrehungen

Außerdem habe ich neue Ansaugstutzen montiert.

Nachdem alles wieder zusammengebaut war, ist die Maschine sofort angesprungen, als ob nie was gewesen wäre.
Die Freude hielt leider nur kurz, denn nach einer Minuten mit Choke fing sie wieder an zu stottern und starb schließlich ab. Bei weiteren Versuchen sprang sie ausschließlich mit Choke an, sobald ich diesen zurücknahm, ging sie aus. Das Gas mit dem Gasgriff zu halten war schwierig bis unmöglich, da kaum Reaktion, bzw. eher kontraproduktiv. Nachdem sie aus ging, sprang sie nur widerwärtig an, etwas mehr Pause schien das erneute Anlassen zu vereinfachen.

Folgendes habe ich noch kontrolliert:
- Verbindungen Ansaugstutzen - Vergaser - Luftbox scheinen alle dicht zu sein, Schellen sind fest
- Luftfilter ist fast neu
- Auf den vorhandenen Liter Benzin habe ich 5 Liter frischen Sprit dazugekippt
- Schwimmerstand scheint ok zu sein, Test mit transparenten Schlauch zeigt Höhe knapp unter dem Schwimmerkammer Deckel
- Choke Funktion eiwandfrei

Was kann es jetzt noch sein? Einen dreckigen Vergaser kann ich jetzt definitiv ausschließen. Das Problem scheint ja relativ definiert zu sein.
Ich würde mich über weitere Ideen und Lösungsvorschläge freuen!

Vielen Dank im Voraus!

PS: Alle denen ich hier "zu doof" bin bitte ich den Thread einfach zu ignorieren, eure Expertise wird mit Sicherheit von Profis an anderer Stelle benötigt. Danke

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